Gianluca Ogi
will sich in der Swiss League etablieren.
Bei Regenwetter fand das Speeddating auf einem Riesenrad statt. Bild: Laura Matter
Eine Runde auf dem Riesenrad: Beim Speeddating am Albanifest kamen sich die Menschen trotz Höhenangst und Regen näher.
Liebe Leute strömen in Massen durch die Gassen der Winterthurer Altstadt. In jeder Strasse reiht sich Stand an Stand. Manche Bahnen bringen die Menschen zum Schreien, andere zum Geniessen, andere zum Verlieben. Zum Albanifest kommen Abertausende Personen. Bei dieser Gelegenheit jemanden kennenzulernen, ist schwierig. Umso romantischer ist das Kennenlernen auf einem Riesenrad – bei gemächlicher Geschwindigkeit und einem Ausblick aus dem Herzen Winterthurs.
Die Mobiliar und das Startup «noii» organisierten auf dem Neumarkt am Freitagabend ein Speeddating: auf einem Riesenrad – nach dem Motto «Love is in the MobiliAir». «Wir hatten am Freitag 165 Anmeldungen. Grad zu Beginn des Events von halb sechs bis halb sieben hat es dann ziemlich ‹doll› geregnet», sagt die Organisatorin Laura Matter. Schliesslich waren 125 Menschen beim Dating und lernten sich näher kennen. Normalerweise kämen die Leute zuverlässiger.
Bei einem Apéro entstanden unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Gespräche – eine erste Möglichkeit, sein Gegenüber «abzuchecken». Die Leute erhielten farbige Bänder. Anhand dieser Markierung teilte die Veranstalterin die Menschen in Vierergruppen ein, die jeweils in einer Gondel Platz nahmen. Bei den heterosexuellen Menschen drehten so jeweils zwei Männer und zwei Frauen zusammen eine Runde auf dem Riesenrad. «So eine Riesenradfahrt kann extrem romantisch sein. Wenn nun das Wetter noch gepasst hätte. So ein kitschiger Sonnenuntergang und dann fährt man Riesenrad: Das stell ich mir ganz toll vor», so Matter.
Binnen weniger Minuten konnten die Menschen ein Gespräch aufbauen. Als Hilfe erhielten die Teilnehmenden kleine Zettel mit Fragen: «Was war dein peinlichstes Erlebnis? Was ist dein Lieblingsessen? Hast du lieber wenige enge Freundschaften oder viele lockere Freundschaften?» Diese Fragen sollten auflockern und den Einstieg in den Austausch erleichtern. Nach dem Event ging gemäss einer Umfrage von «noii» gut die Hälfte der Teilnehmenden zusammen ans Albanifest. Matter: «Erst kennenlernen und dann direkt den Abend geniessen, mit denen es bereits gefunkt hat – besser kann es nicht sein.»
Stefan war ein paar Mal bei Speeddatings und hat letzte Woche auch am Riesenraddating teilgenommen. «Ich ging mit meinem Kollegen zum Event und wollte neue Leute kennenlernen», so Stefan. Im Vornherein überlegte er sich konkrete Fragen, um möglichst viel in kurzer Zeit von seinen Datepartnerinnen zu erfahren. In der ersten Riesenradrunde hatte er aber wenig Glück.
Die 31-jährige Lena* ging ohne Erwartungen an das Speeddating. «Bei solchen Events sind alle single und man kann in kurzer Zeit viele Leute in einer lockeren Atmosphäre kennenlernen», sagt sie. Mehr Mühe habe ihr die Höhenangst gemacht. «Ich habe in der Gondel geradeaus geschaut, um mich auf das Gespräch zu konzentrieren.»
Sie erlebte die anderen Teilnehmenden als offen. Auf dem Riesenrad war sie mit zwei 33-jährigen Männern und einer etwas unter 30-jährigen Frau. Lena: «Die Gespräche waren ungezwungen. Besonders auf dem Riesenrad waren es lockere Gespräche.» Sie ging anschliessend mit ihrer Kollegin und anderen Teilnehmenden weiter zum Albanifest.
Stefan war in seiner ersten Runde auf dem Riesenrad in einer Gruppe, in der es nicht harmonierte. Sie hielten sich hauptsächlich an die Fragen auf den Zetteln. «Es war fast etwas künstlich. Dann durfte ich für eine zweite Runde alleine mit einer Frau in die Gondel steigen, mit der ich bereits beim Apéro gesprochen hatte», so Stefan.
«Es war ein echter Glückstreffer. Der ganze Abend war sehr locker. Weil wir uns auf Anhieb gut verstanden haben, hat es gut gepasst.» Die beiden tauschten ihre Nummern aus und trafen sich später am Albanifest wieder. Zu viert verbrachten sie den Abend.
Jan Gubser
*Name geändert
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