Diese Woche: ins Schwarze treffen

Männer mit Gewehren in langen Reihen liegend. Hinter ihnen Tische mit Blumenkränzen. Das Bild stammt aus dem Jahr 1990, vom Eidgenössischen Schützenfest in Winterthur. Zu sehen ist der Schiessstand Ohrbühl. Am selben Ort befindet sich das Festzentrum. Um den Schiesswettbewerb ausrichten zu können, beziehen die Organisatoren auch Austragungsorte ausserhalb der Stadt mit ein. Der langjährige Stadtpräsident Urs Widmer (FDP) leitet das Organisationskomitee, ist aber im Sommer 1990 bereits zurückgetreten. Seine späte Amtszeit ist geprägt von einem regen Festbetrieb. Darunter sind gleich drei eidgenössische Veranstaltungen: 1984 Turnfest, 1986 Musikfest und 1990 das 52. Schützenfest. So marschiert am 21. Juli 1990 einmal mehr ein grosser Umzug durch die Stadt: 3000 Personen, Pferde und Wagen, über zwanzig Musikkapellen, dazu Hunderte von Fahnen- und Standartenträger. «Winterthur − Treffpunkt der Tradition» heisst das Motto. Dies allerdings schreckt junge Leute eher ab. Anderseits tragen die vielerlei Feiern dazu bei, die gute Stimmung in der Stadt aufrechtzuerhalten. In den 1980er-Jahren nämlich hat die Einwohnerzahl einen langjährigen Tiefstand erreicht. Winterthur muss in dieser Zeit den Umbau von der Industrie- zur Dienstleistungsstadt stemmen.

Christian Felix