Andreas Würmli
erhält den Pokal für die beste Winti-Wurst.
Christian Jungen, künstlerischer Leiter des ZFF. Bild: Thomas Lohnes, Getty Images for ZFF
Letzte Woche startete das 19. Zurich Film Festival. Der künstlerische Leiter Christian Jungen entdeckte seine Liebe zum Film im Kino Loge.
Filmfestival Am 28. September startete das Zurich Film Festival (ZFF) mit 150 Filmen und rund 100 Regisseurinnen und Regisseuren. Das Festival vergibt Auszeichnungen in den Kategorien «Fokus» mit Filmen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich sowie in den Kategorien «Spielfilm» und «Dokumentarfilm». Mit der Winterthurer Zeitung spricht der künstlerische Leiter Christian Jungen telefonisch über seine Anfänge im Filmbusiness.
Christian Jungen: Es war ein sehr glamouröses Wochenende. Der Auftritt von Ethan Hawke, unter anderem bekannt aus dem Film «Dead Poet's Society», hat viel Publikum angelockt. Die Leute sind 300 Meter Spalier gestanden. Die Schauspielerin Jessica Chastain erhielt den Golden Icon Award für ihr Lebenswerk, ihr Auftritt sorgte ebenfalls für viel Glamour. Die Organisation des Festivals war schwierig, da sich Hollywood im Schauspielerstreik befand und Zusagen von US-amerikanischen Filmproduktionen ausblieben. Umso mehr freut es uns, dass es gelungen ist, bedeutende Schauspieler nach Zürich zu bringen und beim Publikum trotz schönstem Wetter auf Interesse zu stossen.
Wir sind ähnlich gut unterwegs wie im Vorjahr. Wenn das Wetter etwas kühler wird, ist das hilfreich. Entscheidend für die Besucherzahlen wird das kommende Wochenende sein. Wir stellen fest, dass der Anlass immer weitere Kreise zieht. Ursprünglich stammte das Publikum vorwiegend aus Zürich. Aufgrund der Postleitzahlen sehen wir, dass vermehrt Kinoliebhaber aus Winterthur, Baden, Zug und sogar Genf zu uns kommen.
Meine Filmliebe entstand im Kino Loge. In der Zeitung war ein Job als Kassier ausgeschrieben, für den habe ich mich beworben und durfte dann jeweils die Filme gratis anschauen. Angestellt wurde ich damals von George Reinhart. Er war der Kunstbeflissene der alteingesessenen Winterthurer Familie und Gründer des Fotomuseums Winterthur. Während meinen sieben Jahren als Kassier habe ich viel über das Filmgeschäft gelernt. Danach habe ich als Filmkritiker für den Landboten gearbeitet.
Dies ist ein Dankeschön von Felix Müller, dem Präsidenten des ZFF und ebenfalls Winterthurer, und mir. Wir wollten der Bevölkerung den Kinobesuch in ihrer Stadt ermöglichen, zumal es an den Eröffnungsabenden wegen der Reden recht spät werden kann.
Dies war eine besondere Aufführung, denn es war das zweite Screening überhaupt, das heisst, die Winterthurer haben den Film noch vor den Zürchern zu sehen bekommen.
Sollte sich Winterthur als erfolgreicher Standort etablieren, könnte es dazu kommen. Zuerst planen wir jedoch, Kinderfilme zu zeigen.
Es gab Reaktionen, ja. Generell ist es schwieriger geworden, sowohl bei der Filmauswahl als auch beim Sponsoring allen Ansprüchen gerecht zu werden.
Betreffend CS sind wir finanziell bis 2025 abgesichert. Mit der UBS, welche die CS übernehmen wird, sind wir im Gespräch.
Claudia Naef Binz
Lade Fotos..