Irene Mazza
singt und erzählt Geschichten im Museum Schaffen.
Laura Schoch in ihrem Atelier im alten Busdepot. Mit ihrer Kunst schlägt sie eine Brücke zu den Menschen. Bild: Claudia Naef Binz
Laura Schoch liebt es, sich forschend an Kunstprojekte heranzutasten. Dazu war sie als Passagierin tagelang auf einem Frachtkahn unterwegs.
Kunst Es ist ein Atelier wie aus dem Bilderbuch, der Weg dorthin führt an den Baugespannen vorbei zum hinteren Teil des alten Busdepots, der Wind rüttelt an den schiefen Fensterläden. Eine unscheinbare graue Tür führt in einen grossen Raum mit Industrie-Charme. In diesem Gemeinschaftsatelier hat sich Laura Schoch eingemietet, wird aber bald umziehen.
«Das Tolle am Zeichnen ist, dass ich ganz im Moment bin, mich mit einer Sache und den Menschen auseinandersetze und mich mit ihnen verbinde», sagt die junge Künstlerin, die in Winterthur lebt und Illustration Fiction an der Hochschule Luzern – Design Film Kunst studiert hat. Schoch sucht mit ihrer Kunst den Dialog auf zwei Ebenen: Einerseits durch die Botschaft, die ihre Kunst aussendet, dies lasse sich nicht immer exakt steuern.
«Andererseits geht es mir da vor allem auch um den Austausch mit den Menschen, die ich beim Zeichnen vor Ort kennenlerne», so Schoch.«Die Malerei schlägt eine Brücke.»
Die Künstlerin mag es, bei Kunstprojekten in die Tiefe zu gehen. Das bedeutet für die Künstlerin, Spuren zu sammeln in Skizzen, Materialien, Textstücken und diese dann erzählerisch zusammenzubringen. Für ihr mittlerweile abgeschlossenes Projekt widmete sie sich einem eher ungewöhnlichen Thema: «Ich war fasziniert von Schrott.» Sie sei dem Weg des Schrotts gefolgt. Dabei lernte sie schliesslich den Kapitän eines Frachtschiffs kennen und durfte auf einem Schrottkahn mitfahren. «Die beiden Steuerleute waren zuerst irritiert von meiner Anwesenheit.»
Inmitten des schroffen Materials des Metallschrotts fand sie jedoch bald Gastfreundschaft und feinfühlige Menschen. In diesem Spannungsfeld verwoben sich Schroffheit und feinsinnige Spuren zu Erzählungen in Text und Bild.
Die Ausstellung «Brocken verschieben» zeigt Zeichnungen und Malerei aus diesem und einem weiteren Projekt.
Claudia Naef Binz
Laura Schoch –
Brocken verschieben
Vernissage:
Samstag, 11. Januar, 17 Uhr
Eintritt frei.
Ausstellung bis zum 28. Februar
Bistro Alte Kaserne Winterthur
www.laura-schoch.ch
www.altekaserne.ch
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