Lilly
und Co. sind zum Hundeschwimmen in die Badi Töss geladen.
Für die filigrane Gestaltung seiner Ostereier greift der Künstler zum Zahnarztbohrer. Das Material PET kommt ebenfalls zum Einsatz.
Ei-nzigartig Eigentlich macht Martin Schmid Kunst aus PET. «Heute, am 18. März, ist der Tag des Recyclings», sagt Martin Schmid beim Atelierbesuch an der Neustadtgasse in Winterthur. Auf dem Fenstersims seines Ateliers lassen sich Lampenobjekte aus diesem Material entdecken. «Im Kunstort Weiertal habe ich PET-Lichter ausgestellt.» Diese habe er als schwimmende Objekte gestaltet. «PET-Objekte wirken besonders hochwertig als kleine Skulpturen», sagt Schmid. So krabbeln auf der langen Werkbank, die einen grossen Teil des Ateliers einnimmt, Ameisen und Spinnen herum. Diese gestaltet Schmid aus Draht und geschmolzenem PET. «Es fasziniert mich, aus praktisch nichts etwas zu erschaffen.» PET sei ein spannendes, hochwertiges Material. So hofft Schmid auf die Wiedereinführung von Rivella Gelb, nicht wegen dem Inhalt, sondern wegen der schönen Flasche.
Das Material kommt auch für die kreativ gestalteten Ostereier zum Einsatz. «Mit geschmolzenem PET bringe ich an den Eiern Objekte wie beispielsweise Füsse an.» Zum Osterei kam Schmid während der Corona-Zeit. «Ich wollte meinen Freunden zu Ostern etwas schenken, aber es gab ja nichts zu kaufen.» Schliesslich habe er damit begonnen, Ostereier zu gestalten. «Da in dieser Zeit alle Verpflichtungen wegfielen, entstand Raum für neue Ideen.»
Auf der Werkzeugbank stehen die Kunstwerke für die Ausstellung in Winterthur bereit. So fällt ein Ei mit einem gelben Schmetterling auf oder eines in Form eines Piratenschiffs. Pro Werk verlangt Schmid rund 150 bis 300 Franken, die Preise sollen bezahlbar bleiben.
Schmid verwendet Wachtel-, Hühner-, Truten-, Gänse- und Enteneier. Er arbeitet mit dem Zahnarztbohrer, um die Muster zu fräsen. «Magst du mal probieren?», und schon sitzt die Besucherin an einem kleinen Tisch, den Bohrer in der Hand. «Sauber abstützen, sonst schwankt es zu fest», lautet die Anweisung. Die Schale des Gänseeis ist erstaunlich robust, mit etwas Geduld lässt sich jedoch ein erster Kreis herauslösen. «Rund jedes zweite Ei geht im Produktionsprozess kaputt.»
«Kürzlich wurde ich in die internationale Vereinigung der Ostereierkünstler aufgenommen», freut sich Schmid. «Ich bin bereits per Chat in Kontakt mit Künstlern aus Japan, der Ukraine, Russland und den USA getreten.» Jedes Land kenne seine eigenen Traditionen, Ostereier zu verzieren.
Zurück an die Neustadtgasse: «Hier entsteht jedes Ei in aufwendiger Handarbeit», sagt Schmid, «jedes Osterei ist ein Unikat.»
Claudia Naef Binz
Ostersamstag, 30. März, 15 bis 18 Uhr
«Eieiei drei»
Die kunstvollsten Eier zu Ostern
kuk, Raum für Kunst und Kultur, Giesserei, Ida-Sträuli-Strasse 73d, Winterthur
www.kuk-art.ch
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