Gianluca Ogi
will sich in der Swiss League etablieren.
Die Organisatoren wollten für die Musikfestwochen eigentlich mehr Vielfalt. Bild: Winterthurer Musikfestwochen / Jana Leu
Die Musikfestwochen versprechen in diesem Jahr Vielfalt: im Programm und mit den Kunstschaffenden. Dennoch gibt es Potenzial.
Musik Auf dem Kirchplatz steht eine kleinere Bühne, in der Steinberggasse eine grössere. Die Konzerte der Musikfestwochen finden dort statt – in der Winterthurer Altstadt. In der Stadtkirche, dem Gewerbemuseum, der Stadtbibliothek und auf dem Viehmarkt ergänzen Lesungen, Theaterstücke sowie diverse Kunstprojekte das Programm. Unter den Musikfestwochen ist längst keine reine Musikwoche mehr zu verstehen. So stellen zehn Kunstschaffende ihre Werke an der Coucoukunst aus, vier Autorinnen und Autoren sind an den «lauschig»-Kurzlesungen anzutreffen.
Bei gutem Wetter rechnen die Veranstalter mit ungefähr 50 000 bis 60 000 Besuchenden zwischen dem 9. und dem 20. August an den Musikfestwochen. Das Programm ist in den ersten neun Tagen gratis. Lediglich die Hauptkonzerte an den drei letzten Tagen kosten. «Die Ticketverkäufe laufen bislang gut», sagt David Huber, Co-Geschäftsleitung der Musikfestwochen.
Für die 100 Programmpunkte treten rund 120 Künstlerinnen und Künstler auf. Etwas mehr als die Hälfte kommen aus der Schweiz. Auf den Hauptbühnen sind total 77 Auftritte zu sehen. Auf der Zusammensetzung der Musikerinnen und Musiker liegt ein besonderer Fokus. «In punkto Geschlechtergleichheit sind wir im Schweizer Vergleich sehr weit vorne – mit über 60 Prozent Acts mit signifikanter weiblicher Beteiligung. Diese branchenübliche Zählweise gibt jedoch nicht den tatsächlichen Anteil nach Geschlecht wieder», so Huber. Zudem sind die Headliner am Hauptwochenende nur Männer. Was sich laut den Veranstaltenden ändern muss. «Aber auch in anderen Bereichen der Diversität gibt es Luft nach oben. Es stehen nur zwölf Prozent Schwarze, Indigene und People of Color auf den Bühnen sowie eine Band mit Menschen mit Behinderung. Das ist zu wenig.»
Wenn es am Freitag, 18. August, in der Steinberggasse um 22.45 Uhr dunkel ist, kommt das Lichtspiel gut zur Geltung. Elektronische, mystische Musik, kombiniert mit den Stimmen der Cousins Guillaume und Jonathan Alric aus Frankreich, sorgt für eine einzigartige Atmosphäre. «Normalerweise bespielen ‹The Blaze› die ganz grossen Bühnen. Es ist eine Freude, dass wir sie für ein Konzert verpflichten konnten», so Huber.
Jazzrock in der Steinberggasse: Die 23-jährige Keyboarderin DOMi und der 20-jährige Schlagzeuger JD Beck spielen am Dienstag, 15. August, um 20.30 Uhr auf der grossen Bühne. Mit jazzigen, rockigen Melodien waren sie bereits zweifach für einen Grammy nominiert.
Die siebenköpfige irische Gruppe «The Mary Wallopers» sind mit ihren Vokuhila-Frisuren und Trainingsanzügen leicht zu erkennen. Mit Irish-Folk-Liedern beleben sie die Steinberggasse am Sonntag, 13. August, um 19 Uhr.
Jan Gubser
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