Gianluca Ogi
will sich in der Swiss League etablieren.
Ein Frauenchor singt im Stadtgarten.
Am Musikfest in Winterthur spielten 300 Vereine ein breites Repertoire von Blasmusik und Volksmusik. Rund 16 000 Musiker nahmen teil.
Musik Die 1980er-Jahre. Sie sind noch immer im Gedächtnis als ein Jahrzehnt des frechen, vielfältigen, des kreativen, provozierenden Musikschaffens: Kate Bush, Gianna Nannini, Michael Jackson, Annie Lennox, Madonna, Grace Jones. Das ist nur ein Bruchteil der bekannten Namen. In derselben Zeit ist auch das Bild rechts entstanden. Ältere Frauen in Röcken, die man eher in einer viel früheren Zeit verorten würde, stehen im Stadtgarten in einem Kreis. Es ist ein Damenchor. Auf einem Podest dirigiert eine Frau die Sängerinnen. Die Fotografie ist am Eidgenössischen Musikfest 1986 in Winterthur entstanden. Von der Vergangenheit bleibt im Rückblick oft nur das Neue einer Epoche in Erinnerung. Das Gedächtnis verdrängt, dass es das Alte weiterhin gibt. So existieren bis heute Schwarz-Weiss-Fotografien, Schallplatten aus Vinyl und natürlich Blas- und Marschmusikfeste. Das zeigte sich letztes Wochenende eindrücklich.
Das Eidgenössische Musikfest wird alle fünf Jahre von einer anderen Stadt ausgerichtet. Vor Winterthur, im Jahr 1981, war Lausanne an der Reihe. Am Samstag, 7. Juni 1986 war es so weit: Ein Sonderzug aus Lausanne brachte die Fahne des Eidgenössischen Musikvereins nach Winterthur. Waadtländer Trachtenmädchen geleiteten die Fahnenträger in den Park bei der Villa Bühler. An der Spitze des Umzugs marschierten die Winterthurer Tambouren und die Stadtmusik. Drei Harmonien aus dem Kanton Waadt zogen mit. Dichtgedrängt verfolgten Tausende von Winterthurerinnen und Winterthurern das laute und bunte Spektakel. Wegen des schlechten Wetters fand die eigentliche Fahnenübergabe später jedoch im Festzelt auf der Schützenwiese statt.
Das 28 Eidgenössische Musikfest dauerte nach dem 7. und 8. Juni noch ein weiteres Wochenende. Das Fest war geprägt von einem gross angelegten Wettbewerb unter den rund 300 teilnehmenden Musikvereinen. Sie massen sich bei Auftritten in acht Spielstätten und an Märschen mit klingendem Spiel durch die Strassen.
Die Initiative dafür, dass sich Winterthur als Gaststadt für das Musikfest bewarb, kam von der Stadtmusik. Für das Fest bildete sich dann ein Organisationskomitee unter der Leitung des damaligen Stadtpräsidenten Urs Widmer (FDP). Er war 24 Jahre lang im Amt und trat 1990 zurück. Als Schlusspunkt des Musikfests hielt Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz eine Rede. Er war in derselben Partei wie Widmer und zudem Waadtländer.
Christian Felix
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