Jorge Oswald
ist Filmemacher, sein Road-Movie kommt ins Kino.
Auf der ausverkauften Schützi feierten die Fans nicht nur ein 4:0 gegen St. Gallen, sondern auch einen in der Halbzeit zelebrierten Heiratsantrag.
Glückstag «An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit», heisst es im Song der Toten Hosen, der 2014 auch inoffizielle Weltmeister-Hymne der deutschen Fussballer wurde. Euphorischen Fussball dank einem auftrumpfenden FCW und einen einmaligen Glückstag erlebten am letzten Samstag auch Kaspar Wittwer und seine Partnerin auf der Schützenwiese. Denn: In der Halbzeitpause ging Wittwer mitten auf dem Platz auf die Knie und machte seiner Kristine erfolgreich den Heiratsantrag.
Seit zweieinhalb Jahren ist das Paar zusammen, wie der Winterthurer erzählt: «Wir sind beide nicht mehr die Jüngsten und waren beide schon einmal verheiratet. Gleichzeitig haben wir zusammen aber auch das grosse Liebesglück gefunden und eine Hochzeit nicht mehr ausgeschlossen.» Dabei hatte er seine Partnerin Ende letzten Jahres durch die Blume schon etwas vorgewarnt. Er lacht: «Ich sagte ihr, der Heiratsantrag müsse auf einer grossen Bühne stattfinden und spürte, dass sie durchaus dabei wäre. Anderweitig hätte ich dieses Ding sicher nicht geplant.» Irgendwann hatte der eingefleischte FCW-Fan den Entschluss gefasst – ähnlich wie seine Party zu seinem 50. Geburtstag in der Libero-Bar –, auch den Heiratsantrag auf der Schützenwiese zu machen. Als der Leiter einer schweizweiten Restaurantkette bei einem Geschäftstermin in der Filiale im Lokwerk im Januar zufällig FCW-Geschäftsleitungsmitglied Andreas Mösli vorbeigehen sah, liess er seinen Besprechungspartner kurzum sitzen, rannte Mösli hinterher und erzählte ihm von seiner Idee.
«Andreas besprach es beim FCW intern und gab mir kurz darauf grünes Licht», so Wittwer. Mit Unterstützung von Yannick Amhof, ebenfalls Geschäftsleitungsmitglied des FCW, organisierte Wittwer seinen grossen Auftritt vom letzten Samstag. «Unter dem Vorwand, in der Pause eine ‹behind the scenes›-Führung geniessen zu dürfen, lockte ich meinen ahnungslosen Schatz von unserem Platz im Sektor C vor die alte Tribüne. Erst als mir Yannick das Mikrofon übergab, wusste sie Bescheid», lacht Wittwer über die gelungene Überraschung und den sehr emotionalen Moment vor 8700 begeistert applaudierenden Fans. Zurück im Sektor C wartete Yannick Amhof mit einer Box mit zwei Flaschen Prosecco und zehn Gläsern. «Es hat einfach alles gestimmt», schwärmt Kaspar Wittwer: «Die Korken liessen wir natürlich knallen, sodass selbst unsere mit uns im Sektor C stehenden Freunde aus St. Gallen ihre Enttäuschung über die Niederlage überwinden und mit uns diesen unendlich schönen und unvergesslichen Tag feiern konnten.»
⋌⋌⋌⋌George Stutz
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