Gianluca Ogi
will sich in der Swiss League etablieren.
Von der Privatwirtschaft in den Stadtrat: Martina Blum ist die neue Winterthurer Stadträtin. Voller Freude startet sie in ihr neues Amt.
Politik Martina Blum (Grüne) gewann am vergangenen Sonntag gegen Romana Heuberger (FDP) den Winterthurer Stadtratssitz. Rund 3300 Stimmen mehr erhielt Blum gegenüber ihrer Konkurrentin. Die Grünen konnten dadurch ihren Sitz halten. Im Februar trat Jürg Altwegg (Grüne) als Stadtrat zurück. Rund 16 600 Personen wählten Blum. Ihr Strahlen ist kaum zu übersehen. Die Freude über den Wahlsieg ist gross.
Sie sind das neue Gesicht im Winterthurer Stadtrat. Wie haben Sie den Sieg gefeiert?
Martina Blum: Meine Kolleginnen und Kollegen von den Grünen, SP, EVP und Grünliberalen haben mir im Bistro «Rägeboge» einen grandiosen Empfang beschert. Auch langjährige Weggefährtinnen, Freunde, Nachbarinnen und meine Familie waren am Fest dabei. Es war ein rundum gelungener Anlass und eine grosse Freude, in diesem Kreis von unterstützenden Menschen feiern zu dürfen.
Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie das Ergebnis erfuhren?
Ich habe mich die Tage vor dem 18. Juni natürlich auf beide möglichen Resultate vorbereitet. Als es dann soweit war und mir der Stadtpräsident zur gewonnenen Wahl gratulierte, war ich dennoch überrascht und sehr gefasst. Erst später im Wahlzentrum brach dann die Freude aus.
Wie erleichtert sind Sie über den Wahlsieg?
Sehr! Ich freue mich, dass ich den Grünen-Sitz verteidigen konnte und meine Kandidatur und die Politik, für die ich stehe, so viele Menschen überzeugt hat. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken, die mir ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Es ist schön, dass ich künftig die Stadtpolitik zum Wohle aller Menschen mitgestalten darf.
Haben Sie mit diesem Resultat gerechnet?
Das Ergebnis war offen. Beide Szenarien waren möglich. Die Mehrheit für sich zu gewinnen, braucht Überzeugungsarbeit und eine glaubwürdige Kandidatur. Ich habe alles gegeben. Das Ergebnis zeigt, dass ich eine breite Unterstützung in der Bevölkerung und den Parteien habe.
Wie haben Sie den Wahlkampf erlebt?
Die Wahlkampagne ist eine grosse Teamleistung. Sie braucht eine solide inhaltliche Grundlage und volles Engagement. Ich habe viele Menschen kennengelernt. Vor allem die Unterstützung über die Parteigrenzen hinweg hat mich begeistert.
Ihre Konkurrentin, Romana Heuberger, hat einen aktiven Wahlkampf betrieben. Haben Sie deshalb um den Wahlsieg gezittert?
Ich war immer positiv gestimmt und habe mich mit voller Kraft meiner Wahlkampagne gewidmet. Ich habe diese nach den Werten und Themen ausgerichtet, die für mich persönlich und für die Zukunft unserer Stadt wichtig sind.
Die Mehrheit der Bezirke Altstadt, Veltheim und Mattenbach wählten klar Sie. Waren Sie an diesen Orten im Wahlkampf besonders aktiv?
Wir waren in allen Stadtteilen aktiv. Meine Plakate hingen von Oberwinterthur bis Töss und von Seen bis Wülflingen an den Mauern und Balkonen. Auch Flyer wurden breit verteilt. Ich ging für Anlässe in verschiedene Quartiere. Wenn wir irgendwo besonders präsent waren, dann wahrscheinlich in der Altstadt. Dort konnte ich jeden Samstagmorgen Menschen aus ganz Winterthur erreichen.
Wie nutzen Sie nun die Zeit bis zu Ihrem offiziellen Amtsantritt?
Ich arbeite momentan bei einem Schweizer Technologieunternehmen, wo ich für den Aufbau des Bereichs Nachhaltigkeit zuständig bin. Diese Aufgabe bedeutet mir sehr viel. Ich werde sie bis zum Amtsantritt weiterführen und für eine geregelte Übergabe sorgen. Parallel werde ich mich auf meine zukünftige Aufgabe vorbereiten, mich in neue Themen einlesen und die ersten Gespräche mit den Menschen in der Stadtverwaltung führen. Ich bin hochmotiviert, meine Ideen und Pläne für Winterthur in den Stadtrat einzubringen.
Was wird für Sie die grösste Umstellung in Ihrem Alltag?
Im Alltag erwarte ich keine grossen Veränderungen, denn ich war beruflich schon immer sehr engagiert. Zeit mit der Familie und den Freunden ist ein sehr wichtiger Ausgleich zum Berufsleben. Das werde ich auch künftig beibehalten. Ändern wird sich, dass ich in Winterthur nun bekannter bin und meine Handlungen unter der Beobachtung der Öffentlichkeit stehen.
Was wird Ihre erste Amtshandlung sein?
Die Konstituierung des Stadtrats in der neuen Zusammensetzung wird die erste Amtshandlung sein. Dann bestimmt der Stadtrat gemeinsam die künftige Verteilung der Departemente.
Wenn Sie ein Departement wählen könnten, welches wäre das?
Ich bin vielseitig interessiert, bringe viel Berufs- und Lebenserfahrung mit und kann mich rasch für neue Themen begeistern. Daher bin ich offen für alle Departemente. Sie alle leisten Grossartiges für uns Winterthurerinnen und Winterthurer sowie die Zukunft unserer Stadt.
Interview: Jan Gubser
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