Sarah Scheidegger
zeigte ihre Mode an der Designgut Winterthur.
Adi Wichser wird auch beim nächsten Heimspiel, am Sonntag gegen den HC Thurgau, seine grosse Erfahrung weitergeben. Bild: gs
Auch wenn am Dienstag gegen Leader La Chaux-de-Fonds ein 1:3 resultierte – so stark ist der EHC Winterthur noch nie in die Swiss League gestartet.
Eishockey 14 Punkte nach 9 Partien: Es scheint beim EHCW im sportlichen Bereich vieles zu stimmen. Sportchef Christian Weber hat das Kader mit grossen, kräftigen Spielern in der Defensive und schnellen Stürmern optimal ergänzen können. Zudem kann das Trainerduo Frédéric Rothen und Assistent Adi Wichser offensichtlich die richtigen Inpulse geben.
Nachdem Sie letztes Jahr ein erstes Mal als Assistenztrainer eingesprungen waren, coachen Sie in dieser Saison von Beginn weg neben Chefcoach Frédéric Rothen und dies mit Erfolg.
Adi Wichser: Ja, die Jungs machen bereits einen guten Job. Das zeichnete sich bereits in einer starken Vorbereitung ab. Just im letzten Testspiel gegen den HC Thurgau verloren wir aber 2:6. Eigentlich zum richtigen Zeitpunkt ein Schuss vor den Bug, trotzdem brachten wir dann gegen den EHC Chur noch nicht das aufs Eis, was wir eigentlich können.
Dies gelang dann mit teilweise überraschenden Siegen gegen Sierre, Olten, Thurgau oder GCK Lions.
Es war stark, wie die Mannschaft die Startpleite gegen Aufsteiger Chur weggesteckt hatte. Noch müssen wir an der Balance arbeiten, da wir innerhalb eines Spiels von einer Top-Performance in schwache Phasen fallen können, wie etwa gegen den HC Thurgau, gegen den wir nach dem zweiten Drittel 4:1 führten und uns danach zum Sieg zittern mussten.
Sie dürften mit Ihrer Topscorer-Vergangenheit in den Partien für die Stürmer zuständig sein.
Nein, während des Spiels bin ich für das Coaching der Verteidiger zuständig. Frédéric war ja in seiner Laufbahn am Flügel auch ein Offensiv-Spieler ...
... der ja mit Ihnen zusammen mal für Tore gesorgt hatte.
Ja, als ich 1997 mit 17 Jahren vom EHCW zu den Kloten Flyers wechselte, war Frédéric schon da.
Und jetzt ist er Ihr Chef, wollte er Sie als Assistent?
Primär hat das Sportchef Chrigel Weber so eingefädelt, aber es passt, ich denke, wir ergänzen uns gut.
Seit Sie 2018 als Spieler zurückgetreten sind, haben Sie im EHCW-Nachwuchsbereich gearbeitet. Ist da eine Aufgabe im Bereich der ersten Mannschaft ein nur logischer Schritt?
Grundsätzlich habe ich nie mit Vehemenz ein Traineramt bei den Aktiven gesucht. Aber ich bin dem EHCW sehr verbunden, und als es letzte Saison zum Trainerwechsel kam und ich angefragt wurde, ob ich helfen könnte, musste ich nicht lange überlegen. Mir war aber wichtig, im Nachwuchs weiter tätig zu sein.
Dann wurde aus dem anfänglichen 50-Prozent- jetzt ein Volljob?
Zumindest zeitlich kann man das so sagen. Ich stehe jetzt täglich häufig mehr auf dem Eis als damals als Aktiver, aber es macht Spass und gefällt mir gut.
Dennoch, bringt Ihr Engagement auch Schattenseiten mit sich?
Eigentlich nur die langen Carfahrten zu den Auswärtsspielen. Die mochte ich schon früher nicht besonders (lacht).
Könnten Sie sich gar eine Zukunft als Headcoach vorstellen?
Eher nicht, im Moment passt es, so wie es ist. Aber wer weiss. Vor allem gefällt mir nach wie vor die Arbeit mit dem Nachwuchs sehr. Mit Silvan Furrer und Gianluca Ogi sind bereits zwei Akteure in der ersten Mannschaft, mit welchen ich im Nachwuchs bereits Berührungspunkte hatte. Das macht Freude.
Vladimir Jursinow war einer Ihrer Lieblingstrainer, sind Sie als Coach ein ähnlicher Typ?
Sicher nimmt man von seinen ehemaligen Trainern etwas mit. Im einzeltechnischen Bereich habe ich viel von Jursi profitiert, was ich nun auch weitergeben kann. Spannend ist für mich zudem die jährliche NHL Coaches Clinic, ein Symposium mit immer interessanten Themen.
Ist da eine Tendenz abzulesen?
Ja, Eishockey wird tendenziell nicht mehr noch schneller, es wird eher in Richtung positionsloses Spiel gehen. Im College Hockey sowie im US-Junioren-Nationalmannschaftsprogramm ist dieser Trend schon sehr stark. Verteidiger sind in offensiven Plays stark involviert und dadurch verwässern sich auch Positionen, wenn der Gegner in Puckbesitz kommt. ⋌⋌Interview: George Stutz
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