Andrea Lutz
Ist Co-Kuratorin der Ausstellung zu Vallotton.
Jasin Ferati mit seinem Ferrari 296 Challenge auf der Rennstrecke in Monza.
Toller Saisonauftakt für Jasin Ferati in der Ferrari Challenge Europe. Trotz technischer und gesundheitlicher Probleme überzeugte er in Monza.
Motorsport Er durfte sich als glücklicher Sieger feiern lassen, sah sich aber zwei Stunden nach Rennschluss wegen einer nachträglich aufgebrummten 5-Sekunden-Strafe auf Platz 2 zurückversetzt: Jasin Ferati ging beim ersten Rennwochenende der Ferrari Challenge Europe im königlichen Park von Monza nicht nur in diesem Rennen durch ein Wechselbad der Gefühle. Ungewohnte technische Probleme an seinem 700 PS starken Ferrari 296 Challenge hatten die Test- und Trainingssessions zu einem Geduldspiel gemacht und die Abstimmung des Autos erschwert.
Als diese Probleme behoben waren, stoppte die eigene körperliche Verfassung den Tatendrang. Da Ferati wegen eines rebellierenden Magens fast nichts essen, nur Wasser trinken konnte und viel Zeit auf der Toilette verbringen musste, stand sein Start bis zuletzt auf der Kippe. Animiert von der Bedeutung jedes Punktes im Kampf um den Meistertitel liess er sich dann doch für beide 30-Minuten-Läufe in den engen Sitz zurren und machte das Beste aus der wirklich unangenehmen Situation. Unbeeindruckt von den enttäuschende Startpositionen 5 und 7 kämpfte er sich in beiden Rennen ganz an die Spitze - einmal früh dank eines Megastarts, einmal spät wegen eines Reifenplatzers des führenden Landsmanns Felix Hirsiger. In die Wertung kamen schliesslich die Plätze 4 und 2, dank denen Ferati in der Gesamtwertung nur zwei Punkte hinter dem Belgier Gilles Renmans liegt.
«Das war sicher eines der härtesten Wochenende meiner Karriere», gestand der ambitionierte Emil-Frey-Schützling. «Als ich das Feld im ersten Rennen anführte, wurde der Kühler meines Ferrari von einem Stein getroffen, so dass ich die Restdistanz im Blindflug hinter mich bringen musste. Ich habe mich für die Bremspunkte an den umliegenden Bäumen orientiert und war am Schluss so fertig, dass mich die Mechaniker aus dem Auto ziehen mussten. Ebenso herausfordernd war das zweite Rennen, in dem ich als Erster aber nicht als Sieger ins Ziel gekommen bin. Die nachträglich ausgesprochene 5-Sekunden-Strafe muss ich akzeptieren. Ich wurde auf der Startgeraden abgedrängt, habe die Tracklimits mit allen Rädern überschritten und dabei Positionen gewonnen.»
Ungeachtet dessen kann Ferati eine positive Bilanz ziehen: «Den widrigen Umständen zum Trotz war es ein guter Saisonstart mit valablen Ergebnissen. Das war nur möglich dank der tolle Unterstützung der Emil-Frey-Truppe. Vom Chef bis zum Mechaniker - sie alle haben mir die Kraft gegeben, um diese Herausforderung zu meistern.» latt/rb
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