Peter Widmer
und Peter Uhlmann wurden überrascht.
Unter dem Slogan «Together We Ride» wird eines der Hauptereignisse der Rad- und Paracycling-Strassen-WM im Herbst in Winterthur stattfinden.
Radsport Am 29. September werden um 10.30 Uhr der amtierende Strassenweltmeister Mathieu van der Poel, Tour-de-France-Sieger 2023 Jonas Vingegaard und neben vielen weiteren Radsport-Topstars auch Schweizer Hoffnungen wie Marc Hirschi oder Stefan Küng am Fuss des Winterthurer Sulzerhochhauses auf die 273,9 Kilometer lange WM-Strecke geschickt. Der Winterthurer OK-Chef Severin Schefer und sein Team bieten rund um das Grossereignis ein attraktives Rahmenprogramm, das bereits am Samstag, 28. September, beginnt, wie er im interview verrät.
Sie sind Präsident des lokalen OK rund um den Winterthurer WM-Start der Radstars am 29. September, wie kamen Sie zum «Handkuss»?
Severin Schefer: Winterthur hat vergangenes Jahr einen Aufruf gemacht für Freiwillige aus der Radsportszene. Ich bin über den RVW (Radfahrerverein Winterthur) für eine «Kennenlernsitzung» angefragt worden. Nach der dritten Sitzung haben wir das OK und den Verein gegründet, und jemand musste den Kopf hinhalten (lacht). Ich bin jung, dynamisch und hatte Lust auf diese Herausforderung.
Handkuss zum Zweiten: Vor fünf Jahren wurden die UCI-Rad- und Paracycling-Strassen-Weltmeisterschaften Zürich 2024 vergeben, wie kam Winterthur als Startort zur Ehre?
Die Stadt Zürich hat sich mit Swiss Cycling bei der UCI für die WM beworben. Die Stadt hat dann über den Kanton Zürich Unterstützung beantragt, dieser wiederum hat die «grossen Städte» miteinbezogen und die Rennen beziehungsweise die Startorte vergeben.
Seit wann ist Ihr OK an den Vorbereitungen, und was waren bisher die grössten Herausforderungen?
Wir sind seit einem Jahr an den Vorbereitungen. Die grösste Herausforderung ist die Koordination mit den verschiedenen Stakeholdern wie der UCI, LOC ZH, Winterthur Stadt und den anderen Beteiligten und alles sinnvoll unter einen Hut zu packen. Dank der grosszügigen Unterstützung der Stadt Winterthur haben wir aber einen guten Partner für die Koordination. Sie fungiert als Geschäftsstelle.
Ausser dem Startband beim Sulzerhochhaus und dem online ersichtlichen Programm deutet in Winterthur noch wenig auf den nach der Fussball-Euro 08 grössten in der Schweiz durchgeführten Sport-Event hin, weshalb?
Wir haben die Kommunikation bewusst in kurzen Etappen vor dem Event geplant. Das Jahr ist gespickt mit grossen Sport-Events, es sind ja auch noch die Fussball-EM in Deutschland und die Olympischen Spiele in Paris. Die Besucher planen immer kurzfristiger, da macht es nicht gross Sinn, schon zwei Jahre vorher mit der grossen Kelle zu rühren. Wir nutzen dann den Schwung des Sportsommers mit EM und Olympia für einen tollen Event im Herbst.
In Winterthur spriessen zurzeit die Strassenbaustellen an vielen Orten aus dem Boden, bereiten Ihnen diese auch noch Sorgen?
Wir haben da einen sehr engen Austausch mit den Blaulichtorganisationen der Stadt und dem Kanton sowie dem Tief- und Hochbauamt der Stadt Winterthur. Wir tauschen uns regelmässig aus, und sie haben uns versichert, dass bis im September die ganze Strecke frei sein wird.
Das grosse Rahmenprogramm bedarf aber auch vieler Helferinnen und Helfer: Kann ich mich als Volunteer noch anmelden?
Da arbeiten wir eng mit den Kollegen aus Zürich zusammen. Zusammen suchen wir Helfende über das Portal Swissvolunteers. Darüber können sich Einzelpersonen, Vereine oder ganze Firmen für einen Helfereinsatz für diverse Schichten und verschiedene Abteilungen eintragen.
Nach einer Runde durch das Weinland fahren die Cracks und der Tross noch einmal durch Winterthur. Wie wird sich Winterthur ins beste Licht setzen und entsprechende Eigenwerbung betreiben?
Winterthur darf sich über eine riesige TV-Präsenz freuen. Wir erwarten über 350 Millionen TV-Zuschauer aus etwa 150 Ländern! Wir durften dem Veranstalter Facts zu Winterthur und dem Weinland durchgeben, welche ins TV-Programm aufgenommen werden, was genau sie dann aber machen, ist dem Produzenten überlassen. Wenn jemand eine gute Idee hat für eine tolle Aktion à la Tour de France, bin ich offen für Vorschläge (lacht).
Unter den Zuschauern dürften am Renntag das Startgelände, aber beispielsweise auch die Steigung hinauf zur Kyburg zu den Hotspots zählen. Wird alles frei zugänglich sein?
Wir haben für unser Startgelände tatsächlich komplett freien Zugang, ebenso zum Public Viewing auf der Schützenwiese. Wir haben aber genug Platz, um auch einen grossen Ansturm zu bewältigen. Das Gelände zieht sich bis zu den Eulachhallen, wo auch die Teamcars stehen. Neben den Winterthurer Hotspots ist sicherlich auch die Steigung im Weinland nach Berg und Buch am Irchel ein Highlight. Zusätzlich zum Standardprogramm werden wir im Sommer VIP-Packages verkaufen mit Apéro und noch näherem Kontakt zu der Weltelite. Beispielsweise mit eigenem Bereich direkt an der Startlinie.
Was bereitet Ihnen im Moment noch etwas Sorgen, und worauf freuen Sie sich am meisten?
Wir freuen uns riesig auf dieses Sporthighlight in unserer Stadt. Sorgen habe ich grundsätzlich keine, dennoch gibt es da einige Dinge, die wir nicht abschliessend planen können. Wie beispielsweise das Wetter. Wir hoffen auf Wetterglück für alle Beteiligten. Am meisten freue ich mich auf das zweitägige Public Viewing auf der Schützenwiese (am Samstag wird das Frauen-Elite-Rennen, am Sonntag das Herren-Elite-Rennen live übertragen). In Zusammenarbeit mit dem FC Winterthur organisieren wir Verpflegung und tolle Stimmung! ⋌
⋌Interview: George Stutz
Weitere Informationen:
www.winti2024.ch
www.swissvolunteers.ch
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