Lilly
und Co. sind zum Hundeschwimmen in die Badi Töss geladen.
Ab 1881 begann die industrielle Produktion von Toilettenseifen auf dem Aspasia-Areal. Diese wurde 1975 eingestellt. Nun erfolgt ein Neustart.
Savonnerie «Jetzt heisst es, Handschuhe und Kopfhaube anziehen, wir starten mit der Produktion», sagt Thomas Balsiger, Abteilungsleiter Produktion der Brühlgutstiftung. Die Stiftung hat am 17. November zur Neueröffnung ihrer Seifenproduktion auf dem historischen Aspasia-Areal eingeladen.
Severin Streich, Mitarbeiter der Brühlgutstiftung, steigt auf das Podest und schüttet das Halbfabrikat mit den Calendula-Blüten in den Extruder. In dieser Maschine werden die Bestandteile verarbeitet. «Jetzt muss die Masse nochmals dreimal durchlaufen», sagt Balsiger. «Nein, fünfmal», fällt ihm Monika Polli ins Wort. Sie ist ebenfalls eine Mitarbeiterin der Brühlgutstiftung. «Die Seifenproduktion ist eine total lässige Idee», sagt sie.
«Wir haben lange recherchiert», sagt Abteilungsleiter Balsiger. «Was wir für einfach hielten, nämlich ein paar Seifen zu produzieren, stellte sich als kompliziert heraus.» Zuerst musste laut Balsiger die Sicherheit bei der Seifenherstellung gewährleistet werden, um eine Verletzungsgefahr für die Menschen mit Beeinträchtigung, die an den Maschinen arbeiten, auszuschliessen. Dann sei man auf die Suche nach den idealen Produkten gegangen und habe sich entschieden, mit Seifennudeln zu arbeiten, bei denen der Verseifungsprozess bereits erfolgt ist. Diese werden dann je nach Rezeptur mit ätherischen Ölen, Glycerin, Tonerde und anderen Stoffen veredelt. «Da die Schweiz ein EU-Gesetz in diesem Bereich übernommen hat, müssen kosmetische Produkte nahezu wie pharmazeutische Produkte gehandhabt werden.» Stichworte: Sicherheitsberichte und Laboruntersuchungen.
«Unser Urgrossvater hat die Aspasia gegründet», sagt Verwaltungsrätin Anna-Verena Fries. Sie gibt eine geschichtliche Einführung zur Aspasia AG. 1881 begann die industrielle Produktion von Toilettenseifen und Parfüms auf dem Aspasia-Areal. Als im Jahr 1914 die C. Buchmann & Cie. in eine Aktiengesellschaft überführt wurde, bekam die neue Firma den Namen der erfolgreichen Produktreihe. 1975 wurde die Produktion eingestellt. Nun erfolgt der Neustart, die Räumlichkeiten wurden vom Architekten Markus Bellwald umgestaltet.
Thomas Fries, Präsident des Verwaltungsrates der Aspasia AG, begrüsst die Gäste. Er freut sich, dass die Zusammenarbeit mit der Brühlgutstiftung zustande gekommen ist. Dritte im Bunde ist die Buchmann-Kollbrunner-Stiftung, die Menschen mit geistiger, körperlicher oder psychischer Behinderung im Kanton Zürich unterstützt. Diese übernimmt während zwei Jahren eine Anschubfinanzierung von 190 000 Franken, die Aspasia AG von 26 000 Franken. Danach wird die Brühlgutstiftung die Finanzierung übernehmen.
Derweil an der Presse der nächste Produktionsschritt ansteht, nachdem die Masse im Extruder zum Block gepresst wurde. «Jetzt drücken wir an den schwarzen Knöpfen, und heraus kommen zwei Stück Seife», sagt Streich.
Claudia Naef Binz
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