Andrea Lutz
Ist Co-Kuratorin der Ausstellung zu Vallotton.
Stadtrat Kaspar Bopp und Petra Oberchristl, Leiterin Finanzamt, bei der Präsentation der Rechnung.
Für das bessere Ergebnis sorgt besonders ein buchhalterischer Einmaleffekt, aber auch höhere Steuereinnahmen. Der Druck auf die Finanzen bleibt hoch.¶
Stadtkasse Die Finanzen der Stadt Winterthur stehen schon länger unter Druck, zuletzt aber auch mit der Initiative «Ja zu weniger Schulden» der FDP, die mit einer Volksabstimmung die hohe Verschuldung der Stadt angehen will. Umso grösser war die Freude von Stadtrat Kaspar Bopp, als er am Dienstag den Medien die Rechnung 2024 präsentiere, die mit einem Plus von 41,9 Millionen Franken schliesst. «Wir blicken auf ein finanziell erfolgreiches Jahr zurück», sagte er. Budgetiert war ein Minus von 4,8 Millionen Franken. Damit steigt das Eigenkapital um 62,5 Millionen Franken auf 1,127 Milliarden Franken. Der Selbstfinanzierungsgrad steigt auf 109 Prozent, was dazu führt, dass auch die Netto-Schuld pro Einwohner sinkt, von 9072 auf 8900 Franken.
Laut Stadtrat Bopp führten verschiedene Faktoren zu diesem positiven Ergebnis. Stark ins Gewicht fällt ein buchhalterischer Einmaleffekt aus der Sanierung der Pensionskasse von 23 Millionen Franken. Zudem hatte die Stadt 2024 auch 18,2 Millionen Franken höhere Steuereinnahmen als budgetiert. Einen Rekord verzeichnet die Stadt bei den Quellensteuern. «Wir hatten noch nie so hohe Quellensteuern wie 2024», so Bopp. Sorgen bereitet ihm das ungebremste Kostenwachstum in den Bereichen Schule und Betreuung, Soziales und Gesundheit. Das Budget im Bereich Schule und Betreuung wurde gegenüber Budget um 11,6 Millionen Franken überschritten. Verschiedene kantonale Entwicklungen bringen die Stadtfinanzen zusätzlich unter Druck, etwa mit der vom Kanton geforderten höheren Abgabe der Grundstückgewinnsteuer. «Das würde uns empfindlich treffen», so Bopp. Er rechnet mit 16 Millionen Franken tieferen Einnahmen. Ungewiss ist auch die Entwicklung beim Zentrumslastenausgleich.
Trotz positivem Ergebnis fallen die Reaktionen der Parteien nicht nur positiv aus. Die Herausforderungen bleiben. Alle Parteien fordern weiterhin einen sorgfältigen Umgang mit den Finanzen, um die Schulden der Stadt weiter zu senken. spo
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