Peter Widmer
und Peter Uhlmann wurden überrascht.
Lauter strahlende Gesichter beim Ja-Komitee: (v.l.) Maggie Siegrist, Urs Hutter (ZKS-Präsident), Elisabeth Trechslin, Daniel Frei (DWS-Präsident), Regula Kuhn, Beat Herter und Manuel Aeberli. Bild: Sportjournalist.ch
In den Jahren 2011 und 2019 lehnte die Bevölkerung ein Hallenbad an der Urne ab. Nun sprachen sich am Sonntag 62,06 Prozent dafür aus.
Freizeit Überrascht und überglücklich war Daniel Frei am Sonntagnachmittag. Der Präsident des Dachverbands Winterthurer Sport hatte einen erfolgreichen Abstimmungskampf hinter sich, bei dem die Stimmbevölkerung von Winterthur sich deutlich für ein neues Hallenbad ausgesprochen hatte. «Wir sind überwältigt über die überraschend deutliche Annahme. Der Entscheid zeigt, dass die Bevölkerung endlich eine Lösung will, um mehr gedeckte Wasserfläche zum Schwimmen in Winterthur zu schaffen. Winterthur tätigt eine Investition in die Wassersicherheit der Kinder und in die Gesundheitsförderung der gesamten Bevölkerung», sagte er im Nachgang der Abstimmung.
Dass Winterthur mehr Wasserflächen braucht, ist auch bei den Gegnern der Vorlage unbestritten. Sie kritisierten jedoch die Finanzierung des neuen Hallenbads, denn dieses wird nicht von der Stadt gebaut, sondern von der WIN4 AG. Geplant sind auf dem Sportplatz Deutweg zwei Lehrschwimmbecken und ein 25-Meter-Schwimmbecken. Die Stadt Winterthur wird sich für 2,9 Millionen Franken jährlich einmieten. Die finanzielle Situation der Stadt war auch der Grund, warum sich der Stadtrat gegen die Vorlage aussprach. «Diesen demokratischen Entscheid gilt es zu respektieren», sagte Stadträtin Martina Blum an der Medienkonferenz am Sonntag. «Die Finanzierung bereitet mir Bauchschmerzen. Gerade im Infrastrukturbereich haben wir einen grossen Finanzierungsbedarf», so Blum.
Ein zweites Winterthurer Hallenbad ist somit einen entscheidenden Schritt weiter. Offene Fragen gibt es noch bei der Finanzierung. Definitive Zusagen gebe es noch keine, sagt Jürg Hofmann, Geschäftsführer und Verwaltungsrat der WIN4 AG im Gespräch. «Damit fangen wir nun an. Wir haben immer gesagt, dass wir erst die Abstimmung abwarten. Bei einem Nein wäre jede investierte Minute verlorene Zeit gewesen.» Morgen Freitag sitze der Verwaltungsrat zusammen, um die weiteren Schritte zu besprechen.
Und wann können die Winterthurerinnen und Winterthurer im Hallenbad ihre Bahnen schwimmen? Zum angesetzten Eröffnungstermin Ende 2027 zeigt sich Stadträtin Martina Blum skeptisch. «Das ist sicher sehr ambitioniert. Wir im Departement gehen eher von 2028 aus», sagte sie am Sonntag vor den Medien. Sportlich, aber möglich, findet Jürg Hofmann die Eröffnung 2027. «Wenn wirklich alles reibungslos verläuft, ist das realistisch», wie er sagt. Schliesslich sei es auch sinnvoll, die Bauetappe für das Hallenbad mit den anderen Bauprojekten auf dem Sportplatz Deutweg zu koppeln.
⋌Sandro Portmann
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