Andreas Würmli
erhält den Pokal für die beste Winti-Wurst.
Am 22. Oktober sind eidgenössische Wahlen. Das Vorgehen dazu lässt sich exemplarisch auf einem Fahrradstreifen einüben.
So hat man es sich beispielsweise beim Radeln am rechten Rand mit seinem Fahrrad gemütlich gemacht, um Überholenden links genügend Platz einzuräumen und kein Verkehrshindernis darzustellen. Dieses freundliche Angebot wird jedoch weitgehend ignoriert.
Mhh. Mal die eigene Fahrposition überdenken, geistig flexibel bleiben. Warum nicht mal ganz links fahren? Der Pulk überholt ohnehin rechts.
Gling! Schon steht eine Fahrradfahrerin hinter einem, die überholen will. Dass dies partout links von einem geschehen muss, ist jetzt nicht auf Anhieb nachvollziehbar. Man geht zur Seite und schon zieht die Ratzfatz-Fahrerin mit forscher E-Bike-Dynamik an einem vorbei. Besonders eingeengt auf dem Radstreifen scheinen sich die Ruckizucki-Fatbike-Fahrer zu fühlen. Diese lassen sich mit ihrem Gefährt vom Radstreifen auf die Autofahrbahn plumpsen und hängen die Autos ab. Mag bei diesem Tempo der Kopf noch mit den Beinen mithalten?, fragt man sich.
Bleibt wohl nur, sich auf die eigene innere Mitte zu konzentrieren und auch dort zu fahren. Die Idylle wird jedoch von jugendlichen Sturm-und-Drang-Pedalern gestört, die empirische Forschung zur Chaos-Theorie betreiben, Handzeichen wären dabei nur störend. Egal wo Sie stehen, lesen Sie das Wahlen-Extra, stimmen Sie ab und seien Sie gewiss: Überholt werden geht immer, von links, von rechts oder sogar von beiden Seiten gleichzeitig.
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