Peter Widmer
und Peter Uhlmann wurden überrascht.
«Er» hat für den Donnerstag Schneegestöber angesagt. Mit «Er» ist der Wetterbericht gemeint. Bis in die Niederungen soll es weiss werden. Während ich über wirbelnde Schneeflocken nachdenke, kommt mir in den Sinn, dass am nächsten Wochenende in der Stadt Zürich über den Genderstern in Texten der Stadtverwaltung abgestimmt wird. Die Vorlage wirbelt ganz schön viel Staub oder eben Schneesterne auf. Auch die Stadt Winterthur kommuniziert in ihren Medienmitteilungen gerne mit dem Gender-Doppelpunkt (auch wenn das kaum eine Zeitung so abdruckt). Und die Stapo betitelt ihre Meldungen mit «Zeug:innenaufruf».
Vielleicht lohnt sich wieder einmal ein Blick darauf, was Satzzeichen eigentlich bedeuten. Autor Roy Peter Clark beschreibt in seinem Buch «Die 50 Werkzeuge für gutes Schreiben», dass das Lesen eines Textes mit der Fahrt auf einer Strasse verglichen werden kann. Satzzeichen dienen laut Clark als Stilmittel, um den Lesefluss zu steuern. Am Schluss des Satzes steht der Punkt als Aufforderung anzuhalten. Wenn der Punkt ein Stoppschild ist, bedeutet das Komma laut Clark die Schwelle in der Strasse, das Semikolon eine Aufforderung, das Tempo mit dem Fuss über der Bremse zu drosseln, die Einfügung in Klammern eine Umleitung – und jetzt kommt es – der Doppelpunkt eine blinkende Warnlampe, die uns auf etwas Wichtiges vor uns aufmerksam machen will. Da fragt sich, was wohl ein Genderstern mitten in einem Wort bedeuten könnte. Mein Vorschlag: ein Meteoriteneinschlag. cnb
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