Johnethen Fuchs
präsentiert seine neue Single im Café Kunterbunt.
Präsentierte das Umfrage-Resultat: Bert Hofmänner, Vizepräsident des KMU-Verbandes.
Was die Verkehrspolitik angeht, sind lokale Unternehmen unzufrieden. Deshalb fordert der KMU-Verband Winterthur vom Stadtrat gezielte Massnahmen.
Wirtschaftsstandort Das Thema brennt – die innerhalb eines Jahres markant gestiegene Unzufriedenheit des Winterthurer Gewerbes ist alarmierend. Einer der Faktoren, die diesem zu schaffen macht, ist die gewerbe-unfreundliche Verkehrspolitik. Zu wenig Parkplätze und stockender Verkehrsfluss führen dazu, dass nur ein Drittel der in einer Umfrage befragten Unternehmer die Eulachstadt erneut als Standort wählen würde. Initiiert hat die Umfrage der KMU-Verband Winterthur, der am Dienstag anlässlich eines KMU-Apéros in der Labüsch-Bar das Resultat der Befragung vorstellte.
Ziel der Befragung von hiesigen KMU sei es gewesen, Bedürfnisse und Herausforderungen der Unternehmen hinsichtlich der Verkehrssituation zu erfassen. Dies mit dem Hintergrund, dass der Stadtrat dem Stadtparlament einen neuen kommunalen Richtplan vorgelegt habe, der aktuell von einer Kommission geprüft werde. Mit diesen Worten leitete Bert Hofmänner am Dienstagabend in der bis auf den letzten Platz gefüllten Labüsch-Bar seine Erläuterungen zum Umfrageresultat ein. Mittels Grafiken machte Hofmänner die Unzufriedenheit der an der Umfrage teilnehmenden 148 Winterthurer Unternehmen zur Verkehrssituation deutlich. Demnach bezeichnen unter anderem 80 Prozent jener KMU, die auf Kundenbesuche angewiesen sind, die Parkplatzsituation als ungenügend. 83 Prozent empfinden den Verkehrsfluss in Winterthur als stockend, 90 Prozent erwarten diesbezüglich eine weitere Verschlechterung.
Zusammenhängend mit Letzterem trauen 82 Prozent der Unternehmen der Politik nicht zu, verlässliche Lösungen für die Verkehrsproblematik der Stadt zu finden. Diese Resultate unterstreichend würden nur 34 Prozent der befragten Firmen Winterthur erneut als Standort wählen. «Mich überrascht das nicht», sagte Bert Hofmänner und warnte: «Die unzufriedenen Unternehmen haben angegeben, dass für sie ein Standort in Nachbargemeinden mit Autobahnanschluss am attraktivsten wäre.»
In Winterthur würden so zahlreiche Arbeitsplätze wegfallen, mehr Pendelverkehr wäre die Folge, zudem gingen hohe Steuereinnahmen verloren. Das Ziel der von Links-Grün geprägten Stadtregierung sei es, den Autoverkehr unattraktiver zu machen, den motorisierten Individualverkehr zu halbieren. «Wir müssen uns dafür einsetzen, dass solche Massnahmen zumindest den Gewerbeverkehr nicht beeinträchtigen, dass die Logistik bis an jede Haustüre gewährleistet wird, kurze Verbindungen von und zu Kunden bestehen bleiben», so Hofmänner. Gleichzeitig zeigte er innovative Lösungsvorschläge – wie Wochentags-GA für den ÖV oder etwa Park-and-Ride-Lösungen an den Autobahnausfahrten – auf, mit denen der Individualverkehr im Stadtzentrum reduziert werden könnte.
Die Mehrheit der Unternehmer war sich beim anschliessenden KMU-Apéro einig: Der Gewerbeverkehr darf in Winterthur nicht als Belastung gelten, sondern ist ein zentraler Faktor für den Wohlstand. gs
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