Franziska Baetcke
ist Leiterin der Winterthurer Bibliotheken.
Anders als jene, die mit ihren Caravans durch die Lande fahren, geniesst der Rickenbacher
Camping Vier Jahre auf dem Campingplatz Wagenhausen waren für Roger Nef und seine Frau genug. «Direkt am Rhein war es zwar schön. Als wir auf einem Ausflug den nur zwei Kilometer Luftlinie östlich gelegenen Campingplatz Hüttenberg entdeckten, hatten wir uns aber sofort in diesen idyllischen Ort mit Sicht auf den Untersee verliebt», so Nef, der in Attikon einen Malerbetrieb führt. Die Nefs erkundigten sich dort nach einem fest installierten Wohnwagen. «Beim ersten Angebot kamen wir etwas zu spät, beim zweiten überlegten wir weniger lang und bekamen im letzten November 2023 prompt den Zuschlag», erinnert sich der 53-Jährige. Schon bei der Besichtigung, als rund 30 Zentimeter Schnee auf dem Dach des etwas in die Jahre gekommenen Wohnwagens lagen, war ihm klar, dass nur ein Totalumbau in Frage käme.
«Um die Weihnachtszeit war ich rund zwei Wochen täglich da, riss die alte Küche, die Möblierung und die Nasszelle heraus», so Nef. Das Bauprogramm war zeitlich eng begrenzt, gilt auf dem Camping Hüttenberg in den Sommermonaten doch ein striktes Bauverbot. «Da darfst du keine Schraube eindrehen, nur Rasenmähen ist erlaubt.» Roger Nef kam aber gut voran, abends und an den Wochenenden baute er an seinem neuen Ferienwohntraum. Für Schreiner-, Sanitär- und Elektroarbeiten halfen ihm Kollegen, den kompletten Neuanstrich übernahm der Malerfachmann selbstverständlich selbst. Im Frühling erhielt er von den unkomplizierten und jederzeit behilflichen Campingplatzbetreibern die Erlaubnis, eine neue Veranda bauen zu dürfen. Mit den Umgebungsarbeiten rundete er sein ambitioniertes Bauvorhaben ab. «Zusätzlich zum Kaufpreis des Wohnwagens haben wir nochmals etwa dieselbe Summe in dieses Projekt gesteckt, hinzukommt nun nur noch die Jahresmiete für das Land.» Heute geniessen die Nefs fast jede freie Minute auf dem Hüttenberg. «Es passt einfach alles. Seit dem letzten Boccia-Turnier kennen wir alle anderen Dauercamper, man trifft sich auch hie und da bei einem Drink oder einem feinen Essen im Camping-Restaurant und redet da über Gott und Eishockey», lacht Ambri-Piotta-Anhänger Roger Nef. Längst hat er an seinem schmucken Feriendomizil denn auch eine entsprechende blau-weisse Flagge gehisst. George Stutz
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