Jorge Oswald
ist Filmemacher, sein Road-Movie kommt ins Kino.
Nils war fasziniert von der Arbeit. Bild: pd
Es war der grösste Traum von Nils, einmal auf einer richtigen archäologischen Grabungsstätte mitzuhelfen. Der Traum des Jugendlichen wurde nun wahr.
Herzenswünsche Oberwinterthur – wo sich die ehemalige Kleinstadt Vitudurum befand – ist ein Eldorado für Archäologen. Man trifft überall auf Überreste der einstigen römischen Siedlung mit Kastell, Tempel- und Thermenanlage. So auch an der Pestalozzistrasse im alten Dorfkern, wo man beim Umbau einer privaten Liegenschaft auf Spuren aus der Römer- und der frühen Neuzeit gestossen ist. Zusammen mit der archäologischen Facharbeiterin Manuela Zehnder durfte Nils zu seinem grossen Glück nicht nur vor Ort bei den Grabungen dabei sein, sondern sogar selber Hand anlegen.
Die Archäologin erläuterte Nils, wie sie bei Grabungen jeweils vorgeht. Danach liess sie ihren jungen Besucher mit einem Metalldetektor nach entsprechenden Gegenständen suchen. Der Jugendliche ging mit Feuereifer ans Werk. Jedes Mal, wenn das Gerät per Akustiksignal anschlug, durfte der grosse Archäologie-Fan mithelfen, mit einem Spachtel und einem kleinen Besen sorgfältig die Erde Schicht um Schicht zu entfernen. Seine Freude war riesig, wenn er jeweils einen Fund ganz zutage gefördert hatte. Manuela Zehnder erklärte dem hoch interessierten Nils anschliessend, auf welche Zeit sich die Fundstücke grob datieren lassen. Nach der Sortierung der Fundstücke ging es in den Werkhof der Kantonsarchäologie, wo Nils die gesammelten Dinge inspizieren durfte: von Teilen einer römischen Amphore über Scherben von Alltagsgegenständen bis hin zu Tierknochen. Seine eigenen Grabungsfunde durfte er abschliessend noch mit einer feinen Bürste und Wasser von den letzten Erdrückständen befreien. Mit strahlendem Gesicht und voller Stolz präsentierte er seine Schätze. So spannend hatte sich der junge Archäologie-Fan die Ausgrabungsarbeiten gar nicht vorzustellen gewagt – ein überaus beglückendes Erlebnis! pd/spo
Lade Fotos..