Andrea Lutz
Ist Co-Kuratorin der Ausstellung zu Vallotton.
George Stutz, Redaktor
Da ist doch unsere überall und immer wieder erwähnte schöne, grüne und erfrischend-lebendige Gartenstadt zur faden, grauen Asphaltwüste verkommen. Zumindest könnte man dies meinen, studiert man die am 9. Juni zur Abstimmung gelangenden Klima-Initiativen. Von Hitze- und Tropennächten ist da die Rede, vom Schutz der dadurch immer stärker geschädigten Bevölkerung und so weiter. Die nahestehende Lösung: Verkehrsflächenabbau, jährlich gleich in der Grösse von mehreren Fussballfeldern. Gahts no? Erstens ist der Rückbau von teilweise intakten Strassen und Wegen, also einer Infrastruktur, die nicht zuletzt auch die Erreichbarkeit durch Feuerwehr- und Krankenwagen sichert, im Verhältnis zur Abkühlung, die das bringen soll, ein ziemlicher Blödsinn. Ausgerechnet eine Klima-Initiative, die das Auffahren von CO₂-Schleudern wie grossen Baumaschinen, Bohrhämmern und Transportfahrzeugen zur Folge hat, die Millionen von Steuerfranken verschlingt und dies einzig wegen ein paar wärmeren Nächten? Selbstverständlich macht es Sinn, Letzteren mit mehr Grün entgegenzuwirken. Sinnvoll und einiges günstiger wäre da ein Vorstoss, der jährlich eine gewisse Anzahl Neubäume verlangt, der bei Neubauten die Begrünung regelt, bei neuen Velowegen einen Prozentteil Bsetzisteine mit grünem Zwischenraum verlangt und das entsprechend nötige Jäten durch eine Velosteuer finanzieren lässt ... Zumindest nicht viel fragwürdiger als die Initiativen, die wohl einzig und allein darauf abzielen, noch weiteren Parkplatzabbau zu rechtfertigen.
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