Johnethen Fuchs
präsentiert seine neue Single im Café Kunterbunt.
Als 2022 der Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine
Langlauf/Solidarität Der Winterthurer Langlaufcoach Peter Decurtins kämpft für Frieden und Demokratie in der Ukraine. «In meinem Langlaufbuch ‹To The Top› hatte ich kurzerhand eine ‹Spezial-Edition› mitherausgegeben.» In diesem Extrakapitel, das «Die Zerreissprobe» heisst, zeigt Decurtins an diversen Beispielen auf, wie sich die unüberwindbare Kluft im Verhalten russischer Athleten zeigt, welche offensichtlich von russischer Propaganda gefördert wurde.
«Das darf so nicht sein, dass abermals auf Grund einer Ideologie andere einfach ausgelöscht werden und ein Völkermord passiert», war die Reaktion des schockierten Sportlers auf die grausamen Machtansprüche von Putin. Über Instagram lernte Peter Decurtins die Ukrainerin Olena kennen, die ihm diverses Material von total zerstörten Städten und von den unsäglichen Gräueltaten Russlands zuschickte. Dieses verpackte er in das Buch, welches auch für freie Meinungsäusserung plädiert. Als der Winterthurer, der als Ersatz-Coach für die «Paralympics Beijing 2022» empfohlen wurde, sah, wie tapfer und entschlossen die Ukrainer in China für Frieden demonstrierten, war Decurtins beeindruckt. Von da an lancierte er ein Projekt – dies zusammen mit Olena. Die Ukrainerin hatte Entwicklungsingenieurin gelernt, aber durch den Krieg ihren Job verloren. Nun arbeitet sie in einem Finanzinstitut.
Mit dem Projekt «Ukrainiss», ein Wortspiel aus Ukraine und Swiss, wurde ein Sponsor für die gleichnamige Website gefunden. Weiter wurden Solidaritäts-Shirts «Road To Freedom» und spezielle Flyer produziert, die für Solidarität, Toleranz und Respekt werben. Mittlerweile entstand eine tiefe Freundschaft zwischen Peter Decurtins und Olena. Im Sommer ermöglichte Decurtins Olena nicht nur eine erste Mountainbikefahrt im Engadin, sondern einen Ausflug in Davos mit Skifahren. «Elegant meisterte Olena diese Piste, die immer mal wieder einen Freudenjauchzer losliess. Diese ‹Auszeit› vom Krieg tat ihr offensichtlich gut.» Olena wohnt in der Nähe von Dnipro und steht – sofern möglich – praktisch täglich über WhatsApp mit Decurtins in Kontakt. Kürzlich besuchten die beiden in Winterthur-Veltheim den ökumenisch-orthodoxen Gottesdienst und die Bücher von Decurtins werden zugunsten der Ukraine verkauft.
«Wir wollten zeigen, dass die Solidarität mit der Ukraine hierzulande keineswegs vorüber ist.» Anschliessend gab es ein gemeinsames ukrainisches Essen, welches von rund vierzig Helferinnen und Helfern zubereitet wurde. Hier zeigte sich die Verbundenheit der beiden Kulturen und das Engagement für eine so wichtige Sache. Jetzt ist Olena wieder in der Ukraine. Dies alles stimmt den ehemaligen Leistungssportler nachdenklich. «Es geht ja nicht nur um Krieg, sondern auch um Werte wie Selbstbestimmung und Freiheit. Russlands Existenz bedeutet unmissverständlich das Ende aller Träume. Dafür kämpfen und sterben die Ukrainer doch.» ⋌
⋌Robert Blaser
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