Franziska Baetcke
ist Leiterin der Winterthurer Bibliotheken.
Stadtrat Stefan Frtischi ist auch Stiftungspräsident der STF. Bild: pd
Das 60-Millionen-Projekt umfasst ein neues Schulgebäude, ein Parkhaus sowie ein Hotel. Die «Handwerkstadt» soll Pioniercharakter haben.
Bildung Sie zählt zu den bedeutendsten Schulen in Winterthur, die Schweizerische Technische Fachschule am Tössufer an der Schlosstalstrasse. Nun wird das 22 000 Quadratmeter grosse Areal zu einer Stadt, der selbst ernannten «Handwerkstadt». Dafür investiert die Stiftung 60 Millionen Franken in die Erweiterung des Betriebs. Ein neues Schulgebäude mit 18 Werkstätten, ein Parkhaus sowie ein Hotel- und Mensabetrieb sind geplant. Das Hotel wird 42 Zimmer haben. «Wir haben ein Hotel, eine Mensa, Anstoss ans Gewässer, ein Parkhaus, ja sogar eine eigene Bushaltestelle. Wir haben alles, was es für eine kleine Stadt braucht», freute sich Schuldirektor Olaf Pfeifer beim Spatenstich. Die Freude war auch bei Stefan Fritschi gross. Der Stadtrat ist auch Präsident des Stiftungsrats der STFW. «Dass das Areal nun zur Stadt wird, ist meine einzige Möglichkeit, Stadtpräsident zu werden – und das reicht mir auch», witzelte er.
Grussworte gab es auch vom Winterthurer Stadtpräsident Mike Künzle, der dem Projekt viel Erfolg wünschte. «Ich bin überzeugt, dass die Handwerkstadt erfolgreich wird, weil die richtigen Personen an den richtigen Stellen sitzen», sagte Künzle. Die STFW wurde 1935 in Wülflingen gegründet. Mit jährlich über 10 000 Teilnehmenden in der Aus- und Weiterbildung ist die STFW eines der führenden Bildungsinstitute der Deutschschweiz im Bereich der Fahrzeug-, Gebäude- und Elektrotechnik, inklusive Kommunikationstechnik und Informatik. «In der Handwerkstadt ist lebenslanges Lernen nicht ein Muss, sondern die Leidenschaft, die jeder in sich trägt», sagt Schuldirektor Olaf Pfeifer und fügte an: «Wir schaffen einen Ort, an dem Praxis-Ahas erlebbar werden – das macht uns einzigartig.»
Das neue Schulgebäude wird fast ausschliesslich für die Aus- und Weiterbildungen der Gebäudetechnik geschaffen. Es soll vor allem viel Praxiserfahrung bieten. Das neue Schulgebäude macht Gebäudetechnik erlebbar: Leitungen und Anschlüsse werden sichtbar sein; die Fassade mit stromerzeugenden Panels wird Einblicke geben und effizientes Gebäudemanagement dank digitaler Unterstützung unter anderem am Beispiel der Gebäudeautomation des Hotelbetriebs aufgezeigt.
Die Macher schätzen, dass das Bauprojekt 2027 abgeschlossen sein werde. Ein erster Teilerfolg werde bereits im Sommer 2025 gefeiert, wenn die neuen Parkplätze im Parkhaus in Betrieb genommen werden können.
⋌Sandro Portmann
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