Irene Mazza
singt und erzählt Geschichten im Museum Schaffen.
Für ein Gesamtbudget von 4,9 Millionen Franken wird der Stadtgarten saniert. Die ZKB steuert 3,7 Millionen Franken dazu bei.
Grüne Lunge Früher durfte im Stadtgarten lediglich auf den Wegen flaniert werden, wie das historische Bild auf einer der Blachen zeigt, die neuerdings im Stadtgarten über den bevorstehenden Bau informieren. «Das Betreten des Rasens war bis in die 1970er-Jahre tabu», sagt Stefan Fritschi, Stadtrat und Vorsteher Departement Technische Betriebe, am Medienanlass von vergangener Woche. In den letzten 70 Jahren habe sich die Bevölkerungszahl beinahe verdoppelt, auf über 122 000 Personen. «Der Park wird intensiv in Anspruch genommen.»
«Wir haben extra gutes Wetter organisiert», witzelt Stadtpräsident Michael Künzle an der Begrüssung. Und tatsächlich findet der Anlass in einer Woche von Dauerregen bei akzeptablem Wetter statt. «Mit Freude stehen wir da, dass es mit der Sanierung Stadtgarten vorangeht», so Künzle. «Bereits vor Jahren ist der Bedarf zur Sanierung erkannt worden.» Der Park habe eine historische Bedeutung. «Der Stadtgarten ist das Herzstück der Stadt, die sich ja auch Gartenstadt nennt.» Die letzte Neugestaltung liege 70 Jahre zurück. Eine Sanierung sei dringend notwendig.
«Das Besondere an diesem Projekt ist die hohe Sensibilität der Bevölkerung gegenüber dem Stadtgarten», sagt Sandro Balliana von Balliana Schubert, Landschaftsarchitekten AG. «Der Stadtgarten hat einen hohen Stellenwert.» Deshalb werden Bäume nur im Fall eines Sicherheitsrisikos gefällt.
Nach dem Albanifest beginnen die Bauarbeiten. Laut Stadt beträgt das Gesamtbudget 4,9 Millionen Franken. «Es ist eine grosse Herausforderung, dass der Park während der Bauzeit zu zwei Dritteln nutzbar bleibt», sagt Co-Projektleiterin Martina Jussila von Stadtgrün Winterthur. Zusammen mit Gesamtprojektleiter Thomas Meitz koordiniert sie die Sanierung vonseiten der Stadt. Laut Projektleiter Meitz liegt die grosse Herausforderung bei der Koordination mit internen Ämtern (Schulbauten, Tiefbau und Stadtgrün) sowie den städtischen und kantonalen Fachstellen. Bei der Sanierung wird laut Meitz darauf geachtet, dass das Baumaterial vor Ort gereinigt und wiederverwendet, anstatt abgeführt und durch neues ersetzt wird. Auch an den Abfall wurde gedacht: «Wir planen ein Pilotprojekt mit einer Unterfluranlage und neuem Abfallkonzept», sagt Beat Kunz, Leiter Stadtgrün.
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) trägt im Rahmen ihrer Jubiläumsdividende 3,7 Millionen zum Projekt bei. Die ZKB vergibt gesamthaft 150 Millionen Franken Jubiläumsdividende, zwei Drittel gehen laut ZKB-Präsident Jörg Müller-Ganz an den Kanton, ein Drittel an die Gemeinden gemäss ihrer Einwohnerzahl. «Es freut uns, dass Winterthur – wie die meisten Gemeinden – mit dem Geld ein besonderes Projekt finanziert», sagt Müller-Ganz.
«Vor 38 Jahren hat die Beziehung mit meiner Frau in ebendiesem Park begonnen», so Müller-Ganz, «Ich freue mich darauf, den sanierten Park mit meiner Frau zu besuchen.»
Stadtrat Fritschi bedankt sich für die Jubiläumsdividende, indem er Müller-Ganz eine junge Eichenpflanze übergibt. Diese wurde aus einer Eichel vom Lindberg von Stadtgrün selbst gezogen. «Es freut mich, wenn der Stadtpark auch zur Beziehungspflege genutzt wird», so Fritschi.
Claudia Naef Binz
• Das grosse Wasserbecken in der Parkmitte wird saniert und kindersicher gemacht.
• Das Barockhüsli wird umfangreich saniert und an die Fernwärme angeschlossen.
• Es gibt einen Blumengarten mit Staudenpflanzen.
• Geplant ist eine Toilettenanlage zwischen Spielplatz und Blumengarten.
• Der Spielplatz wird von Grund auf neu konzipiert.
• Geplant ist ein stabiler Kiesrasen für die neue Kulturfläche zwischen Barockhäuschen und Merkurplatz.
• Es erfolgt eine Anbindung an den Merkurplatz. Dessen Sanierung ist nicht Teil des Projekts.
• Alle Rasenflächen werden ersetzt.
• Gesamthaft werden 30 neue Bäume gepflanzt, teilweise als Ersatz für gefällte Bäume. Entlang der Stadthausstrasse werden neue Baumreihen gepflanzt.
• Das Schulhaus wird, wie ursprünglich geplant, wieder Teil des Stadtgartens. Der Hartplatz wird auf die Rückseite verlegt, wo sich heute der Parkplatz befindet.
• Dafür müssen die Parkplätze des Schulhauses weichen.
• Prototypen der neuen LED-Lichtkörper werden aktuell in den Kandelabern getestet. Diese werden saniert.
• Technische Voraussetzungen für Pop-up-Gastronomie werden geschaffen.
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